Sumpfstern:

"Nun denn...", ich warf unruhig meinen Kopf hin und her, ehe ich mit zusammen gebissenen Kiefern hervorstieß. "Lande, dann reden wir."

Dämmerschleier -> Ankunft

Dämmerschleier

Was tat eine Fremde hier?
Misstrauisch beäugte ich sie und erinnerte mich an die Informationen, welche ich heute aufgesammelt hatte.
Ich würde so oder so mit Sumpfstern sprechen müssen.
Aber jetzt war anderes wichtig.
Während ich an Waldschleierdorn vorrüberglitt, wisperte ich in scharfem Tonfall:
"Schon dich besser.
Unser Anführer wird das alleine schaffen, aber deine Wunde muss heilen und zwar besser früher als später."
Dann schnellte ich zu Dunkelklaue.
"Ist alles in Ordnung, Kleines?", fragte ich, während ich aus den Augenwinkeln Sumpfstern und die Fremde beobachtete.
Ein verdächtiger Zeitpunkt für eine solche Bitte.
Wenigstens würde ich nicht befürchten müssen, dass der Alte ihr blind vertrauen würde.

Sumpfstern:

Kalt starrte ich das fremde Weibsstück an. Dann traf ich schnell meine Entscheidung.
"Verschwinde. Sofort.", sagte ich kühl. Meine Stimme klang hart und unglaublich kalt. Ich konnte es nicht leisten, nun einen Fremden in unseren Reihen zu akzeptieren. Ich musste mit der Heilerin sprechen. Dringend.

Dämmerschleier

Ich ließ ein wenig Luft aus meiner Brust entweichen.
Ja, auf Sumpfstern war Verlass, wenn es um Misstrauen ging.
Und auch ohne mein Wissen war es nur allzu angebracht.
Sachte leckte ich Dunkelklaue über die Stirn - Fieber hatte sie nicht.
"Ich werde dich gleich untersuchen, Kleines. Wenn das hier geregelt ist."

Sumpfstern:

"Dämmerschleier! Auf ein Wort!", meine Stimme klang wieder genauso rostig, fauchend wie immer. Der Fremden warf ich einen letzten, mörderischen Blick zu. "Jetzt!"

Dämmerschleier

Ich seufzte lautlos.
Ja, auf Sumpfsterns Tonfall war ebenfalls Verlass.
"Warte einen Moment, Kleines", sagte ich sanft zu meiner Schülerin. "Und bleib von dieser Drachin fern."
Dann legte ich meinen Schleier aus Ruhe an.
"Worum geht es?", fragte ich leise außer Hörweite.

Sumpfstern:

"Sie lügt. Sie stinkt nach Finsterwald.", zischte ich leise. Meine Gefährtin wollte ich in ihrem Zustand nicht mit meinem Zorn und meiner Kälte belasten. Und die Heilerin hatte meine Liebste gerettet. Also würgte ich meinen Groll herunter und behandelte sie mehr wie ein Clanmitglied. "Was wolltest du beim EisClan und was hast du unterwegs herausgefunden?"

Dämmerschleier

Ich nickte.
"Darüber wollte ich ebenfalls reden, Sumpfstern."
Aus den Augenwinkeln realisierte ich, wie sich die Fremde entfernte.
Was auch immer sie gewollt hatte, offenbar hatten Sumpfsterns Worte sie hinreichend abgeschreckt.
"Wie besprochen hatte ich mich im Finsterwald auf die Suche nach Hinweisen für meine Vermutung gemacht", erzählte ich.
"Im Wald selbst fand ich nichts, Spuren sind dort nur schwer aufzuspüren.
Aber ich traf davei auf Drachen des Eis- und des Regenclans.
Und hier wurde die Sache interessant."
Ich schaute Sumpfstern ernst an.
"Sie sind nämlich unabhängig von uns zu ählichen Schlüssen gekommen.
Die Regenclandrachen waren auf der Suche nach einem ihrer Jungen, von dem sie glaubten, dass es von einem Fremden durch die Macht seiner Gedanken gesteuert wurde. Anscheinend war das Kleine Seher.
Das klang mir sehr nach einem Ammenmärchen.
Aber: Der Eisclanführer ist auf diese Neuigkeiten anscheinend eingegangen, indem er seine Drachen ebenfalls in Suchtruppen eingeteilt hat.
Und anscheinend haben er und eine Kriegerin auf der Insel der Krallen eine beunruhigende Entdeckung gemacht."
Ich bemühte mich darum, nicht aufgebracht zu klingen, sondern in einem möglichst neutralen, klaren Ton zu sprechen.
"Dort fanden sie anscheinend eine Höhle - gefüllt mit den Leichen von Jungdrachen."
Ich holte tief Luft und sah Sumpfstern eindringlich an.
Ihm kam sicher der selbe Gedanke wie mir.
"Um also weitere Informationen zu erfahren, folgte ich der Einladung des Anführers ins Eislager.
Sie hatten ein einziges Junges lebend aufgefunden und mitgenommen.
Es schien unverletzt zu sein ..."
Ich schüttelte langsam den Kopf.
"Aber es ist zu jung, um zu sprechen, und außerdem völlig traumatisiert.
Ich wollte mir die Höhle noch ansehen, aber das wäre kein Ort für meine Schülerin.
Und außerdem hatte deine Gefährtin Priorität."

Sumpfstern:

Ich konnte spüren, wie meine Lefzen sich gefährlich zurück zogen, mein beachtliches Gebiss frei legten.
"Ich weiß, ich sah die Höhle mit eigenen Augen.", grollte ich gefährlich ruhig, ehe ich den Kopf schüttelte. "Ich werde jetzt zu meiner Gefährtin zurück kehren. Morgen früh wirst du mit mir zu dem Treffen der Anführer aufbrechen."