Lichtjunges:

Ah, ein wunder Punkt. Interessiert betrachtete ich die Wandlung meiner Mutter. Von hellem, reinen Licht zu zäher, schwarzer Dunkelheit. Interessant, wirklich interessant. Konnte ich die Wunde vielleicht noch ein wenig vergrößern?
"Aber Höllenstern ist viel netter als Vater zu dir. Vater hat dir weh getan, dich angeschrien und beinahe sogar verstoßen, als Bruder und ich noch in dir waren."

Lichtjunges:

Ich duckte mich und wich zurück. Zwar machte es mir Spaß, in den mentalen Wunden meiner Mutter herum zu stochern, aber dass sie gleich so ausflippen würde war nicht vorgesehen. Eng presste ich meine Schwingen an meinen Leib und wirbelte auf dem Absatz herum, das war mir entschieden zu abgedreht. Ich folgte der Geruchsspur meines Bruders, der der Heilerin.

Lichtjunges -> Heilerhöhle

Ungesehen von andren Augen als jenen, die schwarzes Licht verströmten, näherte sich der grüne Drache. Seine Wunden waren furchtbar, er hätte eigentlich gar nicht mehr wandeln dürfen, von seiner Gestalt lösten sich einige Partikel, verschwanden in den Wellen aus zäher dunkelheit, Zeichen der wahnsinnigen Trauer. Trotz Wunden, trotz verschwimmender Gestalt stand der grüne Drache aufrecht, stolz. Seine Flossenkämme aufgestellt.
"SCHWEIG STILL, WEIB!"

"DU DUMMES WEIBSSTÜCK!", die geisterhafte Pranke schoss vor, packte die Gurgel des Weibes, schleuderte sie gegen die nächste Wand. Die Lefzen zogen sich zurück, zeigten blutverschmierte Zähne, Blut sprudelte zwischen seinen Kiefern hervor, zusammen mit einem wütenden Brüllen. "DU WAGSTES?! DU WAGST ES MEINE SÖHNE SCHLECHT ZU BEHANDELN?!"

Knurrend schlug die Pranke erneut zu, hielt die Drachin diesmal unten, ihre Knochen ächzten als ein kalter, toter Körper sich mit seinem ganzen Gewicht auf ihren Nacken stemmte.
"Du bist es nicht wert. Du bist es nicht wert jemals meine Gefährtin gewesen zu sein. Alles was du mir gebracht hast, ist nun nichts mehr wert. Du verwirfst mein Erbe, du bist ein jämmerliches Nichts. Nicht nur Lichtjunges ist dein Kind. Doch du bist es nicht wert, Mutter meiner Kinder zu sein.", die schwarzen, bluttriefenden Krallen näherten sich den Augen der Drachin, in der Absicht sie aus ihren Höhlen zu reißen. "Du bist nichts."

"Und wenn schon. Du Schlampe hast meinen Sohn verstoßen, wegen den süßen Lügen eines anderen.", zischte der grüne Drache wütend, seine Krallen kratzten über ihre Augen, unter ihren Augen, doch verschonten das empfindliche Organ. "Und dich liebte ich einst mehr als mein Leben. Jetzt empfinde ich nur noch Abscheu.

Der grüne Drache wandte sich ab. Sein Mund verzog sich zu einem angewiderten Zähneblecken, er spuckte ihr seinen Speichel, vermengt mit Blut ins Gesicht.
"Du bist eine Enttäuschung, eine Schande. Denke was du willst, doch meine Gefährtin bist du nicht. Im Clan der Ahnen werde ich nicht auf dich warten, denn du brachst alle Versprechungen, die du mir gabst."

"Ich kam doch zurück", zischte er, mit dem Rücken zu ihr stehend. "Oder siehst du mich nicht? Hörst du meine Stimme nicht? Riechst du nicht mein Blut? Ich kam zurück, nur um dich so vor zu finden. Ich erkenne dich nicht wieder, es ist, als wärest du und nicht ich gestorben."