Waldschleierdorn:

Der Nebel war wie immer sehr dicht, meine Augen und Adern waren mit eines
der einzigen Lichter, die unseren Lagerplatz erhellten. Lächelnd legte ich den Kopf schief,
wie sehr ich den Nebel liebte, fast so sehr wie meinen Gefährten..

Waldschleierdorn:

Meine Augen wandten sich meinem gerade gelandeten Gefährten und Anführer zu,
ein warmes Lächeln schlich sich auf meine Züge, mit dem ich jedes Mal hoffte, seine
kühle Art zu durchdringen.
"Willkommen, mein Gefährte.", begrüßte ich Sumpfstern. Meine Augen glühten Gelb, erhellten meinen
Umkreis, nur meine Adern machten ihnen Konkurrenz.

Waldschleierdorn:

Traurigkeit und Enttäuschung mischten sich in meine Augen,
ich wusste, dass er mir die Schuld am Tod unseres Sohnes gab,
der mir selber mehr als Schmerzte, dieser Verlust.
"Wir haben weder genug Kräuter noch Nahrung. Zudem sind wir
momentan sehr wenige, es dürfte schwer werden, den Winter zu überstehen.", antwortete
ich meinem Gefährten dennoch mit warmer Stimme. Ihm konnte ich nicht böse sein, niemals, er
war alles, was ich hatte.

Waldschleierdorn:

Ich neigte zustimmend den Kopf, "Ich werde mich gleich an
die Arbeit machen, wo der Heiler allerdings ist weiß ich nicht. Schon
lange bekam ich ihn nicht mehr zu Gesicht.", antwortete ich treu und
langsam trat ich zu Sonnenfang, "Komm mit mir, wir müssen Vorräte für den Winter
besorgen!", murmelte ich und stupste die andere Kriegerin sacht an.

Waldschleierdorn:

"Sonnenfang ist zu tief am schlafen, ich kann sie nicht aufwecken.",
murmelte ich und still sah ich meinen Gefährten an.

Waldschleierdorn:

Schmerz durchfuhr mich über seine abweisende Reaktion, wie konnte ich ihm dies auch übel nehmen,
schließlich trauere auch ich über unseren Sohn, einer muss schuldig sein..., dachte ich niedergeschlagen und
leise setzte ich mich auf den Boden, wusste nicht, was ich zu ihm sagen sollte...

Waldschleierdorn:

Zischend fuhr mein Kopf hoch, der Schmerz verrauchte so plötzlich wie er gekommen war,
meine Augen verdunkelten sich, das Gelb in ihnen ähnelte Blitzen und gab ihnen einen dunklen Ausdruck,
"Dann bin ich wenigstens nicht alleine, denn auch du bist eine Schande! Eine Schande für dich selbst!", rief ich
ungehalten. Meine Freundlichkeit war fort, ersetzt durch angestaute Gefühle, die ich bisher verdrängen konnte,
"Ich weiß, weswegen du so bist, ist es eine Schande was ich tat? Ich kämpfte gegen den Feind, alleine, all unsere Krieger
waren abwesend!", knurrte ich erbost, "Wie kannst du behaupten ich sei eine Schande!"
Das Gelb in meinen Adern glühte regelrecht, meine Flügel schlugen aufgebracht, sodass immer wieder gelbe Lichtstreifen den Nebel erhellten.