Chroma

Spöttisch zog ich meine Zunge zurück.
Ließ spielerisch meine Klauen auf seinem ganzen Körper tanzen.
Zwickte kurz in eine andere Stelle seines Halses.
Doch ich vergoss kein Blut.
Erst sollte er seine Rolle spielen.
"Du willst es doch", schnurrte ich, während wir zwischen zwei Stößen kurz auseinandergingen.
Meine Sinne waren aufs Äußerste gereizt.
Jede Bewegung, jedes Mal wenn er tiefer drang, jede Veränderung seines Blickes entlockte mir Laute des Glücks.
Meine Lust war nun so groß, dass sie beinahe schmerzte und auch ich nach dem Höhepunkt lechzte.
Doch noch hielt ich es aus, ertrug diese süße Qual und zog sie in die Länge.
Ich wartete auf die entscheidenden Worte.

Chroma

"Ja", stöhnte ich. "Das tue ich, mein kleiner Seelenmeister."
Ich lächelte glücklich und bohrte dann meine Zähne in seinen Hals, vergrub meine Klauen in seinem Rücken.
Der Geschmack seines Blutes und sein zugleich schmerz- und lusterfüllter Blick versetzten mich in Ekstase und genüsslich saugte ich sein Blut.
Ja, es war gleich was er war.
Es war gleich, ob ich Regentin oder Untertanin war.
Ob ich unter ihm oder über ihm lag.
Nahm oder genommen wurde.
Er gehörte mir, immer würde ich ihn beherrschen.
Zitternd und bebend drängte ich dem Höhepunkt entgegen.
Meine Beine breitete ich noch weiter aus, wollte ihn ganz in mir spüren.
Vielleicht würde ja eine Frucht daraus wachsen, welche Adamantris sich dann als Juwel einsetzen würde.
Ein lautes, fast animalisches Lachen drang aus meinem tiefsten Innern hervor.
Die Frucht einer Nacht, um noch tausend weitere zu beleuchten!

Chroma

Ich dachte nicht mehr wirklich.
Nichts weiter als flüchtige Farbschimmer flossen durch meinen Kopf.
Festhalten konnte ich sie nicht, wollte es auch nicht.
Meine Bewegungen waren intuitiv, all meine Kraft floss in sie hinein.
Einzig und allein meine Empfindungen zählten.
Wie wir beide ineinander verhakt waren.
Meine scharfen Klauen tief in seinen Schuppen, sein hartes Glied tief zwischen meinen Schenkeln.
Das Leben, welches er in mich fließen lies und den Lebenssaft, welchen ich ihn aussaugte.
Er, der von oben auf mich eindrang, ich, die ihn von unten beherrschte.
Ich riss meine Klauen entlang seines Rückens, gierte nach dem Gefühl der Erfüllung, welches seine Schmerzenslaute und sein ungehalten hervorströmendes Blut mir gaben.
Der Zeitpunkt war gekommen, mehr würden weder mein Körper noch der seine leisten können.
Und mit einem letzten Kraftakt biss ich tiefer in seinen Hals als jemals zuvor und presste mich so eng an ihn, wie es nur möglich war.
Bis auf die letzte Sekunde kostete ich dieses Gefühl der Erfüllung aus, wagte weder zu atmen.
Ich saugte nur und drückte mich an ihn, bis ich selbst Schmerz fühlte.
Dann ließ ich mich erschöpft zurückfallen.

Chroma

"Ja... in der Tat", murmelte ich lächelnd.
Nach all der Anspannung war es gut, endlich wieder losgelassen zu haben.
Entspannt rollte ich mich auf die Seite, streckte all meine Glieder von mir.
Adamantris war so ein vorzügliches Spielzeug.
Er würde mich lange, lange bei Laune halten.
Meine Augen fielen zu.
Der Schlaf ließ nicht lange auf sich warten.

Chroma

Blinzelnd erwachte ich und war erst irritiert, weil mir nicht klar war, wo ich mich befand.
Dann spürte ich Adamantris’ Flügel über auf meinem Körper und lächelnd erinnerte ich mich an das, was vor meinem Einschlummern geschehen war.
Es war doch ziemlich anstrengend gewesen.
Ein leichtes Ziehen spürte ich in meinen Oberschenkeln und Klauen, als ich mich vorsichtig aufrichtete.
Aber das würde vegehen, das wusste ich aus Erfahrung.
Es war bei Weitem nicht die wildeste Liebesnacht meines Lebens gewesen.
Doch während des letzten Abschnitts meiner langen Reise hatten nur wenige Drachen meinen Weg gekreuzt, die mir hatten geben können, wonach ich verlangte.
Die meisten waren verweichlichte Schwächlinge gewesen, deren Unterwerfung weder besonders fordernd noch besonders befriedigend gewesen war.
Und viele waren nicht sonderlich willig gewesen, also hatte ich mich oft beeilen müssen.
Das alles hatte mich ein bisschen aus der Übung geworfen.
Aber das machte nichts.
Verträumt betrachtete ich mein neues Spielzeug im Schlaf.
Hier hatte ich etwas gefunden, was sie mir über kurz oder lang zurückgeben würde.
Zum Abschied fuhr ich sanft mit der Zunge über Adamantris’ Wange, streifte dabei auch sein neuestes Juwel.
"Wir sehen uns bald wieder, mein kleiner Seelenmeister", wisperte ich in sein Ohr.
Dann verließ ich seine Höhle.
Mein Liebster wartete.
Leicht erzitterte ich vor Vorfreude.

Chroma -> Nebelclan, Anführerfelsen

Xeon

Ich gähnte leise. Rollte mich zusammen. Nickte ein. Und langsam, langsam begann ich zu träumen. Von Schlachten und Blut. Siegen und Niederlagen. Von so vielem.