Herbstkind

Wieder diese seltsame, feuchte Bewegung an meinem Kopf, die mich erstarren ließ.
Und diese Geräusche ...
Was wollten die Schatten von mir?
Ich war wieder völlig zurück in der Welt der Schatten.
Ich merkte es, weil der Schmerz zurück in meine Brust kehrte.
Unglücklich rollte ich mich zusammen.
Warum ließen die Schatten mich nicht los?
Sie waren nicht wie der Erste Schatten, glaubte ich.
Aber warum ließen sie mich nicht in Frieden?
Was wollten die Schatten von mir.
Meine Wangen wurden nass und ein Beben ging durch mich.

Herbstkind

Die Schatten mieden die Berührung nun.
Stattdessen fuhren sie fort, mit diesen seltsamen Geräuschen.
Aber wirklich unangenehm waren diese nicht.
Ich wusste noch immer nicht, was die Schatten von mir wollten.
Aber vielleicht würde ich es erfahren, wenn ich sie genauer betrachtete?
Oder würden sie dann wieder kommen?
Die Feuchtigkeit verließ meine Augen und mein Körper bebte nicht länger.
Doch ich bewegte mich nicht, gab keinen Mucks von mir.
Lauschte einfach.

Herbstkind

Erschrocken fuhr ich zusammen.
Da war etwas - in meinem Kopf.
Ein Schatten, ein fremder Schatten.
Das wollte ich nicht, ich wollte, dass er fortging.
Es lag eine Wärme in diesem Schatten, doch ich hatte Angst, nach ihr zu greifen.
Angst, dass dieser warme Schatten Kälte hinter sich verbergen würde.
Ich zitterte wieder.

Herbstkind

Ich merkte, wie die Wärme weitervordrang, mich umfangen wollte.
Doch so verlockend die Wärme auch war, ich konnte, wollte ihr nicht nachgeben, weil ich ahnte, dass mit ihr auch Schmerz kommen würde.
Und schließlich floh ich an den einzigen Ort, der mir übrig blieb.
Die Welt ohne Schatten, in der meine Träume um mich her schwebten.
Die Schatten konnte ich von hier aus sehen, doch sie waren nur verschwommene Schemen, zu weit entfernt um ihnen Beachtung zu schenken oder darüber nachzudenken, was sie taten oder wollten.
Mein Körper erschlaffte wieder und mein Geist bewegte sich entfernt von allen Schatten, in der Welt aus Licht und Träumen.